Walter Kolbenhoff (eigentlich Walter Hoffmann), geboren am 20.5. 1908 in Berlin als Kind proletarischer Eltern. Nach Volksschule und Fabrikarbeit verließ er siebzehnjährig Berlin und durchstreifte als Gelegenheitsarbeiter und Straßensänger Europa, Nordafrika und Kleinasien. Der früh schon literarisch Interessierte schrieb Reportagen für den „Vorwärts“ und wurde 1930 nach Eintritt in die KPD Mitarbeiter an der „Roten Fahne“. 1933 emigrierte Kolbenhoff über Holland nach Dänemark und schloß sich der dortigen KP an. Sein Buch „Untermenschen“ führte zum Ausschluß aus der Partei. Die KPD hintertrieb Kolbenhoffs Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg und überzeugte ihn statt dessen 1942, nach Deutschland zurückzugehen und subversive Arbeit in der Wehrmacht zu leisten. Kolbenhoff geriet an die italienische Front, Desertionsabsichten scheiterten. 1944 wurde er bei Monte Cassino von den Amerikanern gefangengenommen. In mehreren amerikanischen Antifa-Lagern engagierte sich Kolbenhoff für den Gedanken eines neuen, demokratisch-sozialistischen Deutschland. Im Umkreis der Lagerzeitschrift „Der Ruf“ arbeitete er mit Alfred Andersch, Hans Werner Richter und Walter Mannzen zusammen. Nach der Entlassung aus der Gefangenschaft war Kolbenhoff Mitarbeiter des Gegen-„Ruf“, der „Neuen Zeitung“, des vor Erscheinen bereits verbotenen „Skorpion“. Seit 1947 Mitglied der Gruppe 47. Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland, des Verbandes Deutscher Schriftsteller in der IG-Druck und Papier. Kolbenhoff starb am ...